Vorsicht bei der professionellen ChatGPT-Nutzung

Wer mit unternehmensinternen Informationen arbeitet, sollte sich genau überlegen, ob er kostenlose KI-Tools wie ChatGPT dafür nutzt. Warum? Die eingegebenen Texte werden wiederum für Trainingszwecke genutzt. D.h.: Ihre geheimen Geschäftsinformationen werden unter Umständen anderen Nutzern als Inhalte zur Verfügung gestellt. Und das wollen Sie vermutlich nicht, oder?
ChatGPT: Nutzung von Eingaben zu Trainingszwecken – was Nutzer wissen sollten
Viele Nutzer schätzen ChatGPT als hilfreiches Werkzeug für den Alltag, sei es zur Recherche, zum Schreiben oder zur Ideenfindung. Doch was nur wenige wissen: In der kostenlosen Version von ChatGPT werden die eingegebenen Texte zu Trainingszwecken genutzt. Das bedeutet, dass die Inhalte analysiert und möglicherweise zur Verbesserung des Modells verwendet werden. In manchen Fällen können dadurch Fragmente oder Muster aus vorherigen Unterhaltungen in Antworten für andere Nutzer auftauchen.
Warum nutzt ChatGPT diese für das Training?
OpenAI, das Unternehmen hinter ChatGPT, setzt auf kontinuierliche Verbesserung des Modells. Dies geschieht unter anderem durch die Analyse von Nutzerinteraktionen. Dabei werden Muster, häufig gestellte Fragen und typische Formulierungen erkannt und genutzt, um die KI in zukünftigen Versionen präziser und hilfreicher zu machen. Und je mehr Informationen, desto besser für das KI-System. Und was gäbe es da bessere Trainingsdaten als diejenigen, die millionenfach jeden Tag kostenlos eingegeben werden?
Gibt es Risiken für die Privatsphäre?
Während OpenAI angibt, keine personenbezogenen Daten aktiv zu speichern oder gezielt weiterzugeben, sollten Nutzer dennoch vorsichtig sein. Sensible oder vertrauliche Informationen könnten theoretisch wieder in abgewandelter Form in Antworten für andere Nutzer auftauchen. Zwar werden Texte in aggregierter Form genutzt, doch absolute Anonymität kann nicht garantiert werden. Wer also Wert auf Datenschutz legt, sollte vorsichtig sein, welche Informationen er in die kostenlose Version von ChatGPT eingibt.
Wie kann man verhindern, dass eigene Eingaben verwendet werden?
Für Nutzer, die nicht möchten, dass ihre Eingaben zum Training beitragen, gibt es einige Möglichkeiten:
- Nutzung der kostenpflichtigen Version (ChatGPT Plus oder Enterprise): Diese bieten in der Regel erweiterte Datenschutzeinstellungen.
- Vermeidung sensibler Daten: Persönliche Informationen oder geschäftliche Geheimnisse sollten nicht in die kostenlose Version eingegeben werden.
- Alternativen nutzen: Manche Open-Source-Modelle oder lokal laufende KI-Modelle bieten mehr Kontrolle über die eigenen Daten.
Neu: In der kostenlosen Version unter Einstellungen > Datenkontrollen kann man nun unter „Das Modell für alle verbessern“ ausstellen, dass die eigenen Inhalte für Trainingszwecke genutzt werden. Vermutlich wollte man damit den strengen Datenschutzregeln entgegenkommen. Ob die Daten dann tatsächlich nicht genutzt werden, kann man leider nicht überprüfen.
Deshalb:
ChatGPT ist ein mächtiges Werkzeug, aber es ist wichtig, sich der möglichen Nutzung von Eingaben zu Trainingszwecken bewusst zu sein. Wer sich um seine Privatsphäre sorgt, sollte sich über die verschiedenen Optionen informieren und gegebenenfalls auf Alternativen zurückgreifen. Transparenz seitens der Anbieter und ein bewusster Umgang mit KI-Tools sind entscheidend für eine sichere Nutzung.