Auf Wiedersehen: organische Reichweite bei Facebook
Nachdem Mark Zuckerberg am 12. Januar bekanntgegeben hat, dass die organische Reichweite bei Facebook für Unternehmen zurückgehen soll, herrscht Unklarheit und Panik bei den werbetreibenden Unternehmen. Was sollen wir machen, um im Newsfeed weiter zu erscheinen? Experten wie Thomas Hutter empfehlen
grundsätzlich eine Zero-Organic-Reach-Strategie zu verfolgen. D.h. man plant überhaupt nicht mehr ein, dass über die organische Reichweite Feedback kommt und Fans erreicht werden. Es bleibt also nur die Werbung via Facebook Ads, um im Newsfeed der Fans zu erscheinen.
Organische Reichweite null – was jetzt?
Manche Unternehmen fragen sich jetzt zu recht, warum sie viel Geld ausgegeben haben, um Millionen von Fans zu gewinnen. Haben wir jetzt keinen Zugang mehr darauf? Die Antwort ist enttäuschend: Über normale Posts können die Fans kaum noch erreicht werden. Natürlich sagt auch Facebook, dass sie erscheinen, wenn sie besonders beliebt sind und die Interaktionsrate hoch ist. Aber wie erreicht man diese hohe Interaktion, wenn sie erst gar nicht erscheinen? Man muss Geld einsetzen, damit sie wahrgenommen werden. Anschließend kann man hoffen, dass die Posts (sofern sie erfolgreich waren), nach der Werbekampagne noch angezeigt werden. Das bringt zwar nicht viel, vor allem bei Aktionen und Produkte, die in einem bestimmten zeitlichen Rahmen stattfinden. Aber man kann ja hoffen.
Facebook Fans gehören Facebook
Als damals Millionen Euro in Gewinnspiele investiert wurden, um so viele Facebook Fans wie nur möglich zu gewinnen, wollte keiner den Kritikern zuhören, die das für die falsche Strategie hielten. Erst einmal eine Millionen Fans haben und dann sehen wir weiter. Dann sank die Interaktionsrate. Immer weniger Fans interagierten mit den Markenposts, vor allem bei Unternehmensseiten, die besonders viele Fans hatten. Die organische Reichweite tendiert nun gegen Null – und was kommt jetzt?
Facebook Fans gehören leider Facebook. Das macht das amerikanische Unternehmen immer wieder verständlich. Facebook möchte mit dem Portal Geld verdienen. Ob Unternehmen davon in erster Linie profitieren können oder nicht, das ist dem Unternehmen egal. An der Börse erwartet man höhere Gewinne. Das ist bei so vielen Posts im Newsfeed nicht mehr möglich. Facebook platzt schon aus allen Nähten, wenn es um Informationen geht. Indem jetzt die Medien- und Marken-Posts Sichtbarkeit verlieren, hat Facebook wieder mehr Platz in den Newsfeed. Und wofür? Für alljene, die Facebook Ads schalten, um ihre Zielgruppen zu erreichen. Verwundern tut diese Strategie nicht.
Zahlen oder aufgeben?
Unternehmen und Marken, deren organische Reichweite gegen Null geht, sollten sich jetzt überlegen, ein Media-Budget in die Hand zu nehmen. Facebook bietet immer noch viele Möglichkeiten, relativ kostengünstig die gewünschte Zielgruppe zu erreichen. Von der Fan-Gewinnung sollten Sie jedoch absehen. Diese hat noch nie was gebracht. Ob Sie bereits tausende Fans haben oder nicht, macht beim Preis keinen Unterschied. Warum nicht einfach nur ein paar hundert Fans haben und für die anderen tausenden bezahlen? Wie gesagt: Es macht keinen Unterschied.
Ein kleiner Lichtblick: abonnieren
Man kann auf Facebook natürlich nicht nur Fan werden, sondern auch die Beiträge bestimmter Unternehmen und Marken abonnieren. Inwiefern Facebook auch das einschränken wird, ist noch nicht klar. Aber mit einem Abonnement macht der User klar, dass die Posts dieser Seite gerne sehen würde. Unternehmen, die gute Inhalte bieten, profitieren davon, dass viele ihrer Fans ihre Inhalte auch abonnieren. Alle anderen haben das Nachsehen.
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