Google KI-Zusammenfassung – der Horror für viele Webseitenbetreiber

Google KI-Zusammenfassung? Als ob die Suchmaschinenoptimierung (SEO) schon nicht schwierig genug wäre, seine Seiten im Ranking ganz oben zu platzieren. Mit der neuen Google KI-Zusammenfassung müssen die User nicht mehr nach unten scrollen und auf die entsprechenden Artikel klicken, da Google diese für sie bereits zusammengefasst hat. In den USA spricht man bereits von „Google Zero“, da der Traffic und das Weiterleiten von Nutzern über Google aufhört.

Die KI-Zusammenfassung listet rechts die wichtigste Quellen zu diesen Informationen auf.

Was ist die „Übersicht mit KI“ bzw. AI Overview?

Die Integration von KI-gestützten Zusammenfassungen in die Google-Suche, bekannt als „Übersicht mit KI“ („AI Overview“), verändert die Dynamik des Web-Traffics somit grundsätzlich. Diese Technologie ermöglicht es, dass Nutzer Antworten direkt in den Suchergebnissen erhalten, ohne auf externe Webseiten klicken zu müssen. Dieses Phänomen wird gern als „Zero-Click-Suche“ bezeichnet und hat insbesondere für Betreiber von Informationswebseiten und Nachrichtenseiten weitreichende Konsequenzen.

Schluss mit Website-Traffic?

Die Bereitstellung von Antworten direkt in den Suchergebnissen führt dazu, dass Nutzer weniger häufig auf die eigentlichen Webseiten zugreifen. Für Webseiten, die sich auf die Bereitstellung von Tipps, Zusammenfassungen oder Glossar-Texten spezialisiert haben, bedeutet dies potenziell einen signifikanten Rückgang des Traffics. Weniger Besucherzahlen können wiederum zu einem Rückgang der Werbeeinnahmen führen, da die Sichtbarkeit und Reichweite dieser Seiten abnimmt.

Weniger Traffic für Nachrichtenseiten durch die KI-Zusammenfassung

Nachrichtenseiten äußern Bedenken, dass durch die direkte Bereitstellung von Informationen in den Suchergebnissen weniger Nutzer auf ihre Artikel klicken. Dies könnte die Monetarisierung durch Werbung noch mehr erschweren und die Finanzierung qualitativ hochwertiger journalistischer Inhalte praktisch zum Erliegen kommen.

Wie das Geschäftsmodell dabei zerstört werden kann, zeigt dieser Artikel eines US-Unternehmens, das sich auf die Analyse von Luftfiltern spezialiisert hat.

Das Marktforschungsunternehmen Gartner hat bereits 2024 vorhergesagt, dass der Traffic durch die KI (KI-Agenten und Chatbots) um 25 % zurückgehen wird. Damit ist aber noch nicht einmal die Google KI-Zusammenfassung gemeint, sondern die vielen Chatbots wie ChatGPT, die immer häufiger als Alternative zur Google Suche genutzt werden. Das verbraucht zwar viel Rechenzentrums-Performance – zumindest mehr als die Google Suche – aber für manche Nutzer ist ChatGPT die neue Google Suche. Für Webseitenbetreiber ist das eine schlechte Nachricht, da viele erst gar nicht mehr die Google Suche nutzen werden.

Macht sich Google das Geschäftsmodell mit Google Ads kaputt?

Erste Stimmen sprechen davon, dass Google sich das eigene Werbegschäft mit der KI-Zusammenfassung zerstört. Warum sollten die User schließlich noch auf die Google Ads klicken, wenn oben in der ersten Zeile bereits die Zusammenfassung zu lesen ist?

Andere sprechen davon, dass mit der Google KI-Zusammenfassung die Produkte und Services mehr in den Vordergrund treten werden.

Es stellt sich nur die Frage: Warum sollten Unternehmen dann überhaupt noch regelmäßig Tipps, Tricks und Rezensionen schreiben und veröffentlichen, wenn sie davon fast nichts mehr haben? Oder sollte man diesen Content hinter einer Bezahlschranke verstecken?

Wieder einmal: die KI dreht sich selbst den Hahn zu

Das größte Problem an der KI-Nutzung ist, dass sie bestehende Inhalte nutzt, um daraus etwas anderes zu machen, um damit wieder Geld zu verdienen. So werden aus beispielsweise bestehenden Bildern neue kreiert. Dadurch entfällt aber die Notwendigkeit für Kreative neue Inhalte zu erschaffen. Das heißt: Der Pool an kreativem Material wird immer kleiner, dafür wird der KI-Pool umso größer. Dadurch kopiert die KI immer öfter sich selbst. Eine Art „Inzucht“ findet statt. Gleichzeitig gibt es immer weniger Junior Designer, da die KI das ja scheinbar besser und günstiger kann. Die mehrjährige Ausbildung des kreativen Nachwuchses wird zu teuer und lohnt sich nicht mehr. Und das in vielen Branchen.

Bei Texten im Internet wird es ähnlich werden: Die KI-Tools kopieren sich immer öfter selbst und der Pool an neuen, kreativen Inhalten wird immer kleiner. Irgendwann werden wir das Gefühl haben, immer das gleiche zu lesen. Neue Ideen und Herangehensweisen werden aussterben oder finden kein Gehör mehr.

Was könen Webseitenbetreiber gegen den Traffic-Verlust durch die Google KI-Zusammenfassung tun?

1. Erst einmal: Glossar-Texte und Tipps, die auch viele anderen haben, sind nutzlos und Zeitverschwendung. Vor allem Inhalte, die auf W-Fragen antworten (Wie … , Was …, Wer … Wo … Warum …?) sollten vermieden werden.

2. Affiliate-Artikel sollten sehr lang sein – und damit die Google KI-Zusammenfassung sprengen – oder gar nicht mehr publiziert werden. Vermutlich ist letzteres sogar noch besser.

2. Eigene erstellte Statistiken wie z. B. von Statista werden zwar zusammengefasst, erscheinen aber ganz oben als vertrauenswürdige Quelle. So erscheint der Autor bzw. die Quelle rechts oben.

3. Statt nur über SEO nachzudenken, wird es wichtig werden, auch „Generative Engine Optimization“ (GEO) zu nutzen.

4. Eigene Produkte oder Services müssen in den Vordergrund treten.

5. Content-Marketing – also das gezielte Bewerben von Inhalten mit denen man gefunden werden möchte – tritt vermehrt in den Vordergrund. Vielleicht aber weniger auf Google.

6. Es ist noch wichtiger, in die Top-3 im Google Ranking zu kommen. Denn dadurch steigt auch die Wahrscheinlichkeit, dass die Google KI-Zusammenfassung von diesen Seiten Inhalte übernimmt und dann rechts in der Box als vertrauenswürdige Quelle nennt.

 

Das heißt:

Durch die Einführung der KI-Zusammenfassung in der Google Suche stehen Webseitenbetreiber vor gewaltigen Herausforderungen. Es ist entscheidend, die eigenen Inhalte und SEO/GEO-Strategien an diese Entwicklungen anzupassen, um weiterhin Sichtbarkeit und Traffic zu gewährleisten. Gleichzeitig eröffnen sich durch die Veränderungen auch neue Chancen, insbesondere für Webseiten mit  einzigartigen Inhalten.

Mehr zu:

SEO-Suchmaschinenoptimierung und GEO Generative Engine Optimization