Traffic-Krieg: Google vs. Facebook
Lange Zeit sah es so aus, als würde Facebook mit seinen Instant-Articles für mehr Referral Traffic sorgen können als Google. Vor allem die Publisher – also Zeitungen und Verlage – sollte das freuen. Anfang des Jahres konnte Facebook noch fast 40 % des Traffics für sich reklamieren, nun hat das Social-Media-Unternehmen rund 25 % verloren, während gleichzeitig Google um 17 % aufholte, so das Marktforschungsunternehmen Parse.ly. Aber was bedeutet das konkret?
Googles AMP (Accelerated Mobile Pages) hat stark aufgeholt und immer mehr Medienhäuser setzen auf die Google Technologie, um mobile-optimierte Webseiten zu erstellen. Vor allem bei der Mobile-Suche stehen die optimierten Top-Stories an oberster Stelle, so dass Smartphone- und Tablet-Benutzer einfach drauftippen können. Für Facebook ist das natürlich ein herber Rückschlag. Facebook Instant Articles standen schon länger in der Kritik. Die Einnahmen, die an die Publisher gingen, waren sehr gering. Der einzige, der von diesem Deal profitieren konnte, war Facebook. Das Unternehmen bekam jede Menge News auf sein Portal, ohne viel dafür bezahlen zu müssen. Kein Wunder, dass immer mehr Zeitungen und Medienhäuser sich von den Instant Articles abwanden und lieber versuchten, die Inhalte auf andere Weise zu Geld zu machen.
Die Frage stellt sich jetzt, wie Facebook darauf reagieren wird. Und es muss reagieren. Das größte Social-Media-Unternehmen, das in Sachen Aktualität und Nachrichten plötzlich an Boden verliert? Das kann nicht sein. Andererseits ist doch eher Google der News-Aggregator – und letztendlich holt er sich nur das zurück, was Facebook ihm gestohlen hat.
Wir dürfen also gespannt sein, welche Ideen Mark Zuckerberg demnächst vorstellen wird. Für uns bedeutet das aber in der Facebook Betreuung umso mehr, dass wir schauen müssen, wo wir auf Facebook setzen sollten und wo nicht. Natürlich stammen die Zahlen von Parse.ly hauptsächlich aus dem eigenen Facebook Monitoring und somit den eigenen Kunden. Dennoch schätzen wir, dass die Zahlen aber sehr zutreffend sind. Für das Facebook Marketing wird das zwar vorerst keine großen Auswirkungen haben, aber wer weiß.
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